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Gefühlte Wahrheit

Einmal im Jahr veröffentlicht das britische Marktforschungsinstitut Ipsos die Umfrage „Tücken der Wahrnehmung“. Darin vergleichen die Forscher Bevölkerungsstatistiken mit Bevölkerungsglauben. Das Ergebnis: Die gefühlte Wahrnehmung der Deutschen ist deutlich negativer als die Realität. Was lernen wir daraus? Schwarzmalerei ist auch keine Lösung.

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Einmal im Jahr veröffentlicht das britische Marktforschungsinstitut Ipsos die Umfrage „Tücken der Wahrnehmung“. Darin vergleichen die Forscher Bevölkerungsstatistiken mit Bevölkerungsglauben. Das Ergebnis: Die gefühlte Wahrnehmung der Deutschen ist deutlich negativer als die Realität. Was lernen wir daraus? Schwarzmalerei ist auch keine Lösung.

KRIMINALITÄT

32 % der Deutschen denken, die Mordrate im Land sei im Vergleich zum Jahr 2000 gestiegen, 42 % glauben, sie sei gleichgeblieben. Dass sie gesunken ist, schätzen dagegen nur 14 %. Was schätzen Sie? Letzteres entspricht der Wahrheit: Im Vergleich zum Jahr 2000 gibt es 33 % weniger Morde.

GLAUBE

Mit ihrer Einschätzung, wer von ihren Mitbürgern an den Himmel glaubt, liegen die Deutschen fast richtig: Statt der durchschnittlich angegebenen 31 % sind es 28 %. Der Glaube an die Hölle ist bei den Deutschen dagegen weniger verbreitet. 20 % würden an das Fegefeuer glauben, gaben die Befragten an. Tatsächlich sind es nur 8 %. Die Anzahl ihrer Mitbürger, die an Gott glauben, unterschätzen die Deutschen dagegen stark. Statt 23 % sind es in Wirklichkeit 45 %.

GLÜCK

Wir denken, dass unsere deutschen Mitbürger weit weniger glücklich sind, als es Studien zeigen. Lediglich 45 % der deutschen Bevölkerung würden von sich selbst behaupten, glücklich zu sein, schätzten die Befragten. Dabei gaben in einer aktuellen Studie 84 % an, mit ihrem Leben zufrieden zu sein.

TEENAGER­SCHWANGER­SCHAFTEN

Im Durchschnitt bringen in Deutschland jährlich 0,6 % der 15- bis 19-jährigen Mädchen und jungen Frauen ein Kind zur Welt. Bei dieser Frage lagen die Deutschen mit ihrer Schätzung ganz schön daneben: Sie tippten auf ganze 16 %.

REICHTUM DER ÄRMSTEN 70 %

Wir überschätzen das Vermögen der 70 % der Bevölkerung, die am wenigsten besitzen. Die Deutschen schätzten, dass dem besagten Bevökerungsanteil 27 Prozent des Gesamtvermögens gehören. Dabei sind es laut Credit Suisse gerade mal 12 Prozent.

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